Das Westallgäu (D) – eine bisher kaum bekannte neolithische Fundlandschaft.

Das trinationale Forschungsprojekt BELAVI („Beyond Lake Villages“, 2015-2018) beschäftigte sich mit Kleinseen und Mooren im Schweizer Mitteland, Süddeutschland und dem Salzkammergut (Österreich). Der Schwerpunkt der Untersuchungen des Landesamtes für Denkmalpflege Baden-Württemberg lag im Westallgäu, einer hügeligen und niederschlagsreichen Landschaft nördlich des östlichen Bodensees, die als ungeeignet für jungsteinzeitliche Bauern galt. Im Verlauf des Projektes konnte aber gezeigt werden, dass hier eine jungneoltihische Siedlungskammer war, die sich mit den Siedlungen am Bodensee und Oberschwaben gut vergleichen lässt. Durch die interdisziplinären Arbeiten in den Fundstellen und den Einbezug von Pollenanalysen liessen sich unterschiedliche Phasen menschlicher Aktivität bis zurück ins 5. Und 6. Jahrtausend v. Chr. rekonstruieren. Im Vortrag werden die neuesten Ergebnisse vorgestellt und die Bedeutung des Westallgäus für die Pfahlbauforschung diskutiert.

Renate Ebersbach, Gaienhofen-Hemmenhofen (D)

04.11.2019 – 18:30 Uhr

Hörsaal KO2-F-150 der Universität Zürich Zentrum (Eingang Karl Schmid-Strasse 4)