Kulturerbe unter Beschuss. Die Archäologie in Syrien und ihre Gefährdung durch den aktuellen Konflikt

Die Levante und damit auch das Gebiet des heutigen Syriens befinden sich an einem zentralen Kreuzungspunkt zwischen den Kontinenten Asien, Afrika und Europa. Deshalb erstaunt es nicht, dass in dieser Region unzählige archäologische Relikte seit Anbeginn der Menschheit hinterlassen wurden. Bedeutende archäologische Stätten von internationaler Bedeutung aus allen Epochen von der ältesten Steinzeit bis zum Mittelalter befinden sich im Staatsgebiet des heutigen Syriens. Durch den Bürgerkrieg, der seit 2011 im Land tobt, ist dieses reiche Weltkulturerbe akut von verschiedenen Seiten bedroht. Einerseits nimmt keine der am Konflikt beteiligten Parteien Rücksicht auf archäologische Stätten, andererseits werden diese gezielt geplündert und sind Opfer absichtlicher Zerstörung aus ideologischen Gründen. Der Vortrag gibt einen Überblick über das reiche kulturelle Erbe Syriens, mit besonderem Fokus auf die Schweizer Forschungsprojekte in der Region. Im zweiten Teil werden zwei syrische Forscher aus erster Hand über die Zerstörungen aber auch über die Rettungsmassnahmen während dem Krieg berichten und mögliche Szenarien für die Rekonstruktion und Sicherung der Stätten erläutern.

Manar Kerdy, Mohamad Fakhro, Fabio Wegmüller (Basel und Zürich).

15.10.2018 – 18:30 Uhr

Hörsaal KO2-F-150 der Universität Zürich Zentrum